Die Projektziele des Projektes „JUNGES Wohnen“  sind vielfältig. So soll eine Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung über den Wohnbedarf von jungen Erwachsenen stattfinden und gleichzeitig Angebote für ein attraktives und innovatives Wohnen geschaffen werden. Durch solche Angebote sollen Fachkräfte gewonnen und die ländlichen Kommunen im Standortwettbewerb gestärkt werden. Ebenso soll auch die Ortskern- und Innenentwicklung im ländlichen Raum eine Förderung durch das Projekt erfahren.

Begonnen wurde das Projekt „JUNGES Wohnen“ am 17.05.2022 mit einer Impulsveranstaltung, welche digital stattfand. Wie müssen Wohnangebote in unserer Gemeinde geplant werden, damit sie so attraktiv für junge Erwachsene im Alter von 18-35 Jahren sind, dass diese

Menschen gerne in der Gemeinde bleiben oder zurückkehren? So die zentrale Fragestellung der ersten Veranstaltung. Dabei wurden die Schwerpunkte von jungen Erwachsenen, wie bspw. eine bessere Leistbarkeit und Flexibilisierung üblicher Miet-Praxen als auch die Möglichkeit zu

gemeinschaftlichem Wohnen sowie ein spürbares ökologisches Bewusstsein, erläutert. Durch diese erste Veranstaltung fand eine Sensibilisierung für die Wohnansprüche junger Menschen sowie eine Erweiterung unseres bisherigen Blickfeldes zu Leerstandnutzung statt.

Zu Ende ging die Impulsveranstaltung mit dem Auftrag, die leerstehenden zentrumsnahen Objekte, die für eine Wohnraumnutzung geeignet sind, zu erfassen. Die Gemeinde Lauf nahm dabei das gemeindeeigene Anwesen in der Gehrengrabenstraße 45 in Betracht. Dieses steht zwar aktuell nicht leer, wäre jedoch in Zukunft als Objekt für das „JUNGE Wohnen“ denkbar und geeignet.

Nachdem die infrage kommenden Objekte erfasst wurden, fand am 20.06.2022 ein digitales Austauschtreffen statt. Dabei wurden die möglichen Objekte von den Gemeindevertretern vorgestellt. Ziel dieses Austausches war es, eine potentielle Zielgruppe für das neue Wohnangebot festzulegen und damit auch die Wohnraumnutzung sowie den maximalen Kostenrahmen für die Mieten abzuleiten.

Im Anschluss an das Austauschtreffen fand ein digitales Treffen zu den Grundlagen der finanziellen Projektgestaltung statt. Die Vorstellungen von möglichen Förderprogrammen, alternativen Finanzierungsmöglichkeiten als auch Trägermodelle und Kooperationsformen standen auf der

Tagesordnung. Des Weiteren wurde der Gemeinde aufgrund eines passgenauen Einsatzes von Förder- und Finanzierungsmodellen aufgezeigt, dass ein Umbau bestehender Gebäude realisierbar und oftmals finanziell tragfähiger sein kann als ein Abriss oder ein Neubau.

Vom 24.06.2022 bis 26.06.2022 fand eine dreitägige Exkursion nach Österreich zum Kennenlernen von Modellen für Junges Wohnen, Co-Working, Co-Living, Otelo (offenes Technologie-Labor) statt. Aufgrund der bevorstehenden Bürgermeisterwahl am 10.07.2022 in Lauf konnten keine Vertreter der Gemeinde Lauf an dieser Exkursion teilnehmen.

Um Nutzungsoptionen für das Anwesen in der Gehrengrabenstraße zu erarbeiten, fand am 14.07.2022 eine Präsensveranstaltung zur Ideenfindung statt. Die erarbeiteten Ideen wurden dann von Architekten in ersten Entwürfen und Planungsvarianten skizziert. Dadurch konnte man einen ersten Überblick über den finanziellen sowie baulichen Aufwand erhalten.

Beim Projekt „JUNGES Wohnen“ stehen junge Erwachsene im Mittelpunkt. Um diese an dem Projekt zu beteiligen, fand am 04.08.2022 ein Resonanzworkshop in Lauf statt. Dabei nahmen neben den Projektbeteiligten vier junge Erwachsene teil. Hierbei wurden Ideen mit den Teilnehmenden diskutiert und spezifiziert sowie eine Bedarfserhebung auf Grundlage einer Umfrage unter Jugendlichen aus Lauf erstellt.

Am 12.09.2022 kam es dann durch einen Ortstermin zur Besichtigung des Gebäudes und der baulichen Substanz, sowie Betrachtung im Hinblick auf die Umsetzbarkeit von Jungem Wohnen und Klärung individueller Fragestellungen der Projektbeteiligten. Bei der Besichtigung waren Bauamtsleiter Herr Flink, Hausmeister Herr Oswald und Architektin Frau Flügge von der Firma sutter³.

Nach dem Vororttermin folgte am 06.10.2022 eine Präsensveranstaltung zur Prototypenentwicklung. Hierbei wurden zunächst die Bedarfserhebungen und Ergebnisse der Zielgruppenworkshops gegenseitig vorgestellt und daraufhin die Entwürfe der Kommunen angepasst. Anschließend wurden die Ideen durch kreative Prototypen dargestellt. Dadurch sollte sich die Innovationskraft und letztendlich die Strahlkraft des künftigen Projektes erhöhen.

Am selben Termin fand auch eine ortsspezifische Beratung zu Finanzierungs- und Trägermöglichkeiten statt. Dabei wurden konkrete Fördermöglichkeiten, Finanzierungsvarianten und Kooperationsmodelle für die Gemeinde Lauf erarbeitet.

Mit den beiden letzten Veranstaltungen am 24.11.2022 wurde das Projekt abgeschlossen. Zunächst wurden auf Grundlage der letzten Monate konkrete Umsetzungsschritte und ein Realisierungsplan festgelegt. Anschließend wurde der Realisierungsplan gegenseitig präsentiert, wobei sich die am Projekt beteiligten Kommunen untereinander Feedback gaben, um dieses in den Realisierungsplan noch mit einfließen zu lassen. Bei der anschließenden Abschlussveranstaltung wurden die Ergebnisse, die Erfolge sowie die unterschiedlichen Nutzungskonzepte präsentiert.

Das Projekt „JUNGES Wohnen“ verlief ohne große Herausforderungen oder Schwierigkeiten. Der Ablauf sowie die Betreuung waren gut strukturiert und organisiert.  Lediglich das Finden von Laufer Teilnehmern und deren Motivation am Resonanzworkshop kann als Herausforderung betrachtet werden.

Das Projekt „JUNGES Wohnen“ sensibilisiert Kommunen sowie die Öffentlichkeit über die Wohnbedürfnisse junger Erwachsener. Darüber hinaus wird eine konkrete Finanzierungs- und Bauplanung vorgenommen, sodass eine Kommune im Anschluss an das Projekt sofort mit der Verwirklichung der geplanten Inhalte beginnen kann. Es bleibt somit nicht nur bei einer theoretischen Betrachtung, vielmehr soll das Projekt letztendlich auch Früchte tragen. Auch die Gemeinde Lauf könnte nach Abschluss des Projektes die geplanten und erarbeitetet Inhalte in die Tat umsetzten. Aufgrund der aktuellen Nutzung des Anwesens in der Gehrengrabenstraße ist dies jedoch zurzeit leider nicht möglich. Es ist jedoch beabsichtigt, die Ergebnisse des Projektes „JUNGES Wohnen“ umzusetzen, sobald dies aus finanzieller und organisatorischer Sicht möglich erscheint.